Samstag, 17. April 2021

Apostelgeschichte 2

Seit zehn Tagen befinden sich die Jünger, also diese Versammlung von etwa 120 Personen nun zusammen in Warten und Gebet, doch nun tut sich was. Ein Getöse bricht los, das nicht nur in der Kammer der Versammlung, sondern in ganz Jerusalem wahrgenommen wird. Der Geist Gottes kommt über die Anwesenden, ergreift Besitz von ihnen und lässt sich in fremden Sprachen reden. Gleichzeitig setzt er ihnen Hummeln in den Hintern, es hält sie nicht mehr in ihrer Dachkammer, sie gehen auf die Straße und fangen an von ihrem Gott zu erzählen – es gibt kein Halten mehr. Und jeder, egal welcher Muttersprache, versteht was sie sagen.

Genau das passiert, wenn Gott die Regie übernimmt! Wenn dich sein Geist führt, wirst du tätig sein und du wirst Dinge tun, die du dir niemals zugetraut hättest. Aber auch etwas anderes passiert dann: Jene, die nicht die Kinder Gottes sind, fangen an jene zu verspotten, die es sind, halten sie für verrückt oder besoffen. Auch das gehört zum Alltag des Christen – nicht jeder wird verstehen, was du tust. Jesus hatte seine Apostel davor gewarnt, dass seine Botschaft wie ein Schwert die Menschen in diese zwei Lager aufteilen wird; die einen werden ebenfalls vom Geist ergriffen, die anderen spotten darüber oder werden sogar aggressiv.

Nun erkennt Petrus, dass es an der Zeit für eine zentrale Erklärung ist. Er erhebt sich zusammen mit den anderen elf Aposteln und erklärt den Anwesenden, dass das was sie hier erleben nicht vom Weingeist sondern vom Geist Gottes ausgelöst wurde, damit nun allen bekannt werde, dass der gekreuzigte Jesus von Nazareth von den Toten auferstanden sei, genau nach den Prophezeiungen, den Psalmen Davids und somit dem Willen Gottes, der den Menschen in Jesus den Messias geschickt habe. Es sei nun an ihnen durch Buße und Annahme der Taufe die ihnen von Gott angebotene Rettung anzunehmen. Nach diesem Aufruf sammelt der Geist Gottes etwa 3000 Seelen ein, die Jesus als ihren Christus annehmen und sich taufen lassen.

Aus einem Häufchen zunächst ziemlich verzagter und dann ängstlich wartender Hinterbliebener und etwa 3000 orientierungsloser, verlorener Seelen hat Gott an einem Tag die erste Gemeinde Christi gebildet.

Die Zeichen der ersten Gemeinde: Gemeinschaft, Vertrauen, Demut, Nächstenliebe (modern: Solidarität) und – Achtung! – Freude! Als Christ bist du ein Kind Gottes, jenem mächtigen himmlischen Vater, der dir fest zusagt, dich in Ewigkeit nicht fallen zu lassen. Ein Kind jenes Gottes, der über die Bibel und die Jahrtausende dokumentiert hat, wie hundertfünfzigprozentig er zu seinem Wort steht und wie bedingungslos er seine Kinder liebt. Welchen Grund hättest du also, ein finsteres Gesicht zu machen oder trübsinnig zu sein?

Es ist auch von Wundern und Zeichen der Apostel die Rede, die hier aber (noch) nicht genauer ausgeführt werden. Ebenso ist nicht davon die Rede, dass alle Getauften plötzlich in Zungen sprachen oder andere explizit genannte Geistesgaben erhielten, bis auf die eine: Die Gemeinde wuchs zu einem gemeinsam und einträchtig handelnden Körper, dem neuen Leib Christi auf Erden zusammen – ein Körper aus vielen Armen, Beinen, Mündern und Herzen, aber mit einem Kopf: Christus.

Und dies sind auch die Zeichen, an dem sich alle heutigen Gemeinden messen müssen: Sind wir ein Leib? Sind wir eines Geistes? Verkünden wir das eine Wort, das Evangelium, das Christus uns zu verkünden aufgetragen hat? Ordnen wir uns dem einen Kopf und seinen Geboten, seinem Willen unter?

Oder schaffen wir uns für den Alltag eigene Regeln, weil wir diese besser beherrschen (und damit besser herrschen) können?

Folgen wir dem Beispiel Jesu, der unserer heiligen Familie Gott, den Vater, als einziges Oberhaupt gab oder dem der Pharisäer, die das Wort Gottes benutzten, um sich daraus einen eigenen Gott zu erschaffen, einen Götzen, der auf den ersten Blick vom Original kaum zu unterscheiden war.

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